... dass für 1 Kilo Honig 3 Liter Nektar von den Bienen eingetragen werden muss? Der Nektar wird erst im Bienenstock eingelagert, umgelagert, dadurch getrocknet und mit Enzymen angereichert. Eine Honigbiene befliegt je nach Pflanzenart und abhängig von der Wetterlage zwischen fünfzig und mehrere hundert Blüten, bevor sie mit der gefüllten Honigblase zum Bienenstock zurückkehrt. Für 1 Kilo Honig werden 2 Millionen Blüten besucht. Jede Biene transportiert durchschnittlich etwa 0,04 g Nektar. Für 1 Gramm Honig füllt die Biene die Honigblase etwa hundert Mal. Für 1 Kilo Honig fliegt sie ca. 300.000 mal aus und legt dabei eine Strecke zurück, die dreieinhalb mal um die Erde reicht. Eine einzelne Biene legt in ihrem Leben ca. 8.000 km zurück, wobei sie nur ca. 14 Tage lang eine Flugbiene ist. Sie fliegt somit täglich eine Strecke von München nach Berlin. Für 1 kg Honig werden 3 kg Nektar benötigt, was die Lebensarbeit von bis zu 400 Bienen ist. Müsste man diesen einen Mindestlohn zahlen, würde der Kilopreis bei einer Rechnung von 15 Stunden pro Tag bei ca. 1.008.000 Euro liegen.
Desweiteren ist Honig ein Heilmittel bei Erkältungen, da es antibakterielle Eigenschaften hat. Das Besondere an Honig ist, dass dieser ungefähr 240 Inhaltsstoffe und Aminosäuren, wie Asparaginsäure, Glycin, Prolin, Alanin und Prolin und Vitamine, hauptsächlich Thiamin, Riboflavin, Niacin und Vitamin C enthält.
... dass Bienen an der Unterseite ihres Hintrleibs 4 Paar Wachsdrüsen besitzen mit denen kleine Wachsschüppchen produziert werden? Ein solches Wachsschüppchen wiegt 0,0008 g. Für 1 kg Bienenwachs müssen die Bienen somit 1.250.000 Wachsschüppchen erzeugen. Hierzu verzehren sie 10 kg Honig und 1 kg Pollen. Bienenwachs wird bei ca. 35 °C weich. Ab einer Temperatur von 63 °C beginnt dies zu schmelzen. Die optimale Temperatur zum Kerzen oder Mittelwandgießen liegt zwischen 70 und 75 °C. Es erstarrt bei ca. 58 °C.
Ab dem 11. Lebenstag einer Biene, sind die Wachsdrüsen ausgebildet. Zwischen dem 12. und 18. Lebenstag durchläuft sie den Zyklus der Baubiene. Um neue Waben zu bauen, ketten sich viele Bienen aneinander und bauen mit dem sich bildenden Wachsschüppchen zwischen ihren Bauchschuppen neue Waben. Auch verdeckeln sie damit ihre Brut oder den Honig, damit dieser luftdicht verschlossen ist. Wildbau sowie Deckelwachs ist jüngstes Wachs, welches nach dem Schmelzen gereinigt wird. Dieses Wachs ist für die Kosmetikindustrie bestens geeignet. Auch werden daraus neue Mittelwände für die Honigräume hergestellt. Alte Waben und Drohnenwaben hingegen, werden eingeschmolzen, aufwendig gefiltert und gereinigt und für Kerzen wieder verwendet. Hierzu wird das Wachs ca. 5-7 mal mit destilliertem Wasser kurz aufgekocht, durch ein Wachstuch gefiltert und anschließend langsam wieder abgekühlt. Dies wird erreicht, indem die Töpfe mit dem noch heißen und flüssigen Wachs in Decken eingewickelt werden. Beim Abkühlen schwimmt das Wachs auf. Die Schmutzpartikel allerdings sinken nach unten und sammeln sich am Boden des Wachskuchens. Dieser sich bildende Schmutzfilm kann nach Abkühlung am nächsten Tag abgekratzt werden. Erst nach dem fünften bis siebten Schmelzvorgang ist das Wachs rein genug, um zu Kerzen weiterverarbeitet werden zu können.
... dass eine Biene 0,1 Gramm wiegt? Nach einer Entwicklungszeit von 21 Tagen schlüpft die Sommerbiene und durchläuft mehrere Stadien mit verschiedenen Aufgaben. Sie beginnt als Putzbiene, füttert anschließend von Tag 3 - 5 Alt-, anschließend Jungmaden. Danach entwickelt sie sich zur Baubiene und nimmt Nektar und Pollen entgegen, den sie einlagert. An ihrem ca. 16. Lebenstag beginnt sich die Biene in Ihrer Umgebung einzufliegen. Danach wird sie Wächterbiene um das Volk vor Eindringlingen zu schützen. Erst am 22. Lebenstag wird sie zur Flugbiene, ehe sie nach insgesamt 35 - 40 Lebenstagen stirbt.
Die Winterbiene, deren Hauptaufgabe das Wärmen und das Überleben des Volkes im Winter zu sichern ist, wird dagegen ca. 6 Monate alt.
Die einzige Aufgabe des Drohns (männliche Biene) deren Entwicklungszeit 24 Tage und eine Lebensdauer von ca. 2 Monaten hat, ist die Begattung der jungen Königinnen außerhalb des Volkes. Drohnen sammeln weder Nektar, noch verrichten sie andere Aufgaben im Volk. Deshalb sieht man männliche Bienen auch nie auf Blüten oder Blumen. Auch verteidigen Drohnen nicht das Volk, weshalb sie keinen Stachel besitzen.
Eine Königin hingegen hat die kürzeste Entwicklungszeit von nur 16 Tagen, dafür aber die längste Lebenserwartung von bis zu 5 Jahren. Im Sommer legt sie an einem Tag ca. 2.000 Eier.
... dass das Bienenvolk etwa 30.000 bis 70.000 Arbeitsbienen, 300 bis 3.000 Drohnen und 40.000 bis 60.000 besetzte Brutzellen besitzt?
Im Winter allerdings sinkt die Zahl auf 10.000 bis 30.000 Winterbienen, die ab der Sommersonnenwende produziert werden. Drohnen werden vertrieben und Risse und Spalten im Bienenhaus mit Porpolis verkittet. Bei weniger als 6 °C Außentemperatur zieht sich das Volk zu einer Bienentraube zusammen. Sie halten aber keinen Winterschlaf, sondern wärmen sich in der kalten Jahreszeit gegenseitig. Dazu fressen sie den Honig und heizen anschließend die Traube auf. Die Königin befindet sich hierbei immer in der Mitte des Volkes. Die Bienen, welche außen sitzen heizen und jene die sich in der Mitte der Bienentraube aufhalten fressen und erholen sich vom vorhergehenden heizen. Anschließend wird wieder Platz getauscht. In der Traube hat es immer mindestens 10 °C (ganz egal wie kalt es im Freien ist). Wenn es dem Volk zu kalt wird, heizen sie den Stock innerhalb eines Tages auf bis zu 30 °C auf, ehe sie ihn wieder langsam abkühlen lassen. Das machen sie so lange, bis ab Januar/Februar die Königin wieder damit beginnt Eier zu legen. Nun heizen sie das Volk duaerhaft auf bis zu 35 °C auf.
Die Königin wird immer geschützt, denn ohne Sie kann kein Volk im brutfreien Zustand überleben. Aber auch im Sommer wird auf die Königin geachtet. Sie wird gepflegt und gefüttert.
Die Macht allerdings hält das Volk, denn ist dieses mit der Königin nicht zufrieden weil sie beispielsweise zu wenige Eier legt, oder zu viele Drohnen produziert, wird sie vom Volk (meist im Spätsommer) ausgetauscht. Der Imker nennt dies stille Umweiselung.
... dass Imkern ein Beitrag zum aktiven Naturschutz ist? Denn die Bienen tragen durch die Befruchtung für den Erhalt der Artenvielfalt bei und steigern die Erträge enorm.. Rund 80% der Erträge in der deutschen Landwirtschaft hängen von der Bestäubung durch Honigbienen ab. Der allein durch die Bienen ermöglichte zusätzliche Obstertrag übertrifft den Wert des geernteten Honigs um das 10-fache! Das bedeutet: Bei 500 g Honig zu 7,00 Euro bestäuben die Bienen Lebensmittel für 50 Euro. Das sind in Deutschland etwa 4,5 Milliarden Euro, die unsere Bienen zum Wirtschaftserfolg beitragen. Beim Raps lässt sich der Ertrag durch die Bestäubung der Bienen um ca. 1 Tonne/ha steigern, Sonnenblumen bringen ca. 800 kg pro Hektar mehr, Kirschen steigern den Ertrag um etwa 80% und Zwetschgen um ca. 30%.